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Von Emotionen überwältigt: Was tun?

Umgang mit Emotionen im Arzt-Patienten-Gespräch

Wir Menschen sind nun mal emotionale Wesen! Emotionen sind völlig normale Reaktionen von Gehirn und Körper auf die Tatsache, dass etwas Wichtiges passiert ist. Positive Emotionen wie Freude oder Liebe treiben uns an. Sie verstärken den Eindruck, dass wir uns wohl fühlen und im vollen Besitz unserer Fähigkeiten und Stärken sind.

22.06.2022 | Lesezeit: 3 Min.
Jérôme Racine

 

Wie Sie mit Ihren Emotionen umgehen, wenn Sie belastende Arztgespräche führen.

Negative Emotionen wie Angst, Traurigkeit und Wut treiben uns auch an – aber in eine ganz andere Richtung! Häufige Verhaltensreaktionen auf solche negativen Emotionen sind Flucht, Aggressivität oder Erstarrung.

Sehr starke negative Emotionen können im Rahmen von Arzt-Patienten-Gesprächen entstehen. Zu den bereits genannten Empfindungen zählen unter Umständen auch Scham- und Schuldgefühle sowie Ekel. Sie erschweren die Fortführung eines Gesprächs mituntererheblich. Manchmal machen sie es sogar unmöglich weiterzusprechen, oder Informationen kognitiv aufzunehmen.

 

Emotionen sind, was wir daraus machen

Zwei Leitgedanken sind hilfreich, wenn das Arztgespräch starke emotionale Reaktionen hervorruft:

EverAsk unterstützt Patienten im Umgang mit Emotionen im Arztgespräch

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Wenn wir unsere Emotionen betrachten, sagen wir häufig: "Ich bin wütend" oder "Ich bin traurig". Aber wir "sind" nicht unsere Emotionen, wir «spüren» sie: wir spüren Wut, wir spüren Traurigkeit. Wir besitzen unsere Gefühle, und nicht umgekehrt!2

2

Der antike Philosoph Epiktet sagte: "Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern die Meinungen und die Urteile über die Dinge"3.
Wir entscheiden nicht, ob wir krank werden, oder nicht. Aber wir entscheiden, wie wir eine schlimme Diagnose aufnehmen: als einen Schicksalsschlag oder als Initialzündung, um für unsere Gesundheit zu kämpfen. Als eine heillose Katastrophe oder als eine Entwicklung, die wir "zähmen" sollten und aus der wir sogar etwas lernen können.

Emotionen und Gesprächsführung

Emotionen können die zwischenmenschliche Kommunikation durchaus bereichern.

Die Worte "Ich bin traurig" sind allein nicht sehr bedeutungsvoll. Erst der entsprechende Ton der Stimme und der visuelle Ausdruck eines traurigen Gesichts verleihen der Wortwahl Kraft. Es ist also nützlich in einem Arztgespräch seine Gefühle authentisch auszudrücken.

Gravierende, die eigene Gesundheit betreffende Entwicklungen und Nachrichten triggern starke Emotionen und sind im ersten Moment überwältigend. Auch mit den grössten Anstrengungen gelingt es uns nicht, starke negative Emotionen dauerhaft zu unterdrücken. Möglicherweise schaffen wir es, sie eine Zeit lang nicht zu zeigen, aber während dieser Zeit sind wir kaum fähig, uns auf das Gespräch zu konzentrieren.

Auch mit den grössten Anstrengungen gelingt es uns nicht, starke negative Emotionen dauerhaft zu unterdrücken.

Zwischen dem Versuch, Emotionen zu unterdrücken, und dem Reflex, sie flutartig ausbrechen zu lassen, gibt es aber einen Mittelweg.
 

Nehmen Sie Ihre Emotionen bewusst wahr – aber lassen Sie sich nicht von ihnen beherrschen

Um während stark belastender Arztgespräche selbstwirksam zu bleiben, nehmen Sie sich die Zeit, in sich zu gehen und Ihren Emotionen zuzuhören.

Betrachten Sie Ihre Emotionen, als wären Sie ein neutraler Augenzeuge. Geben Sie im Kopf Ihren Emotionen einen Namen und verbalisieren sie diese. Sobald Sie bewusst wahrnehmen und kurz reflektieren, was Ihre Emotionen signalisieren, verlieren diese ihre Intensität. Dabei hilft es zudem, die Atmung bewusst einzusetzen – d.h.: mehrmals tief ein- und ausatmen.
 

Lassen Sie sich nicht aus dem Konzept bringen

Den Umgang mit Emotionen kann man lernen. Wenn Sie zu den vielen Menschen gehören, die sich von ihren Emotionen stark beeinflusst fühlen, sollten sie aus Ihren Erfahrungen lernen.

EverAsk erlaubt Ihnen in der Nachbereitung eines Gesprächs Ihr Verhalten zu reflektieren. Wie zufrieden waren Sie mit Ihrer eigenen Rolle während des Austauschs? Nutzen Sie die Notizfelder im Lernbereich von EverAsk, um festzuhalten, wie Sie mit Ihren Emotionen umgegangen sind und was Sie das nächste Mal besser machen möchten.

 

 

Sources
Quellen

1 Der Emotionskompass – Ein Hilfsmittel zum besseren Verständnis und Umgang mit den eigenen Gefühlen
2 Nein sagen und trotzdem erfolgreich verhandeln, William Ury, Campus Verlag
3 https://beruhmte-zitate.de/zitate/135000-epiktet-nicht-die-dinge-selbst-beunruhigen-die-menschen-s/


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