Die Wichtigkeit der Gesprächsnachbereitung
Während einer ärztlichen Konsultation erhalten wir häufig sehr viele Informationen. Ärzte und Ärztinnen benutzen dabei Fachausdrücke, die wir nicht immer verstehen. Dazu kommt, dass wir als Patient oder Patientin in vielen Fällen gesundheitlich angeschlagen, aufgeregt oder besorgt sind. So wird es für uns schnell schwierig, die erhaltenen Informationen an Ort und Stelle so zu verarbeiten, dass sie uns im Nachhinein erhalten bleiben.
Was nicht nachbereitet wird, geht schnell verloren.Das haben wir schon in der Schule erlebt: Während des Unterrichts hatten wir den Eindruck, dass wir die Lerninhalte, die der Lehrer oder die Lehrerin vortrug, verstanden haben. Am Tag darauf war das allerdings gar nicht mehr so klar.
Wir mussten unsere Unterlagen und Notizen erneut anschauen, um uns mit der Materie wieder auseinanderzusetzen. Wehe den Schülern und Schülerinnen, die keine Notizen gemacht hatten.
Bei Arzt-Patienten-Gesprächen gibt es insbesondere zwei Gründe, warum Sie diese zeitnah nachbereiten sollten:
Es geht darum sicherzustellen, dass Sie mit Ihren eigenen Worten rekonstruieren können, was der Arzt oder die Ärztin gesagt hat. Sie sollten die Gedankengänge, die zu den getroffenen Entscheidungen geführt haben, nachvollziehen können.
Es geht ferner darum, dass Sie sich im Nachhinein fragen, was bei einem Gespräch gut oder nicht so gut gelaufen ist. Daraus können Sie nämlich Lehren ziehen und bestimmen, worauf Sie beim nächsten Arztgespräch achten wollen. Anders gesagt: Es geht darum, Ihre Gesprächsführungs-Kompetenz in Gesprächen mit Ärzten und Ärztinnen zu steigern.
Warten Sie nicht zu lange, sonst geht vieles verloren!Ob Sie während des Arzt-Patienten-Gesprächs nur aufmerksam zuhören oder sich zusätzlich Notizen machen: Nehmen Sie sich so rasch wie möglich Zeit, um das, was Sie gehört haben, mit Ihren eigenen Wörtern auf Ihren EverAsk-Spickzettel oder auf ein Blatt Papier zu bringen. Nur so werden Sie feststellen können, was Sie verstanden haben und worauf Sie beim nächsten Gespräch zurückkommen sollten.
Die im Gespräch getroffenen Entscheidungen werden Sie ausserdem im Nachhinein nur voll mittragen, wenn Sie ihre zugrunde liegende Logik nachvollziehen können.
Notieren Sie:
• Was ist mir im Nachhinein nicht mehr klar?
• Welche Fragen wurden im Gespräch nicht beantwortet?
• Welche der Antworten habe ich nicht ausreichend gut verstanden?
• Welche neuen Fragen kommen mir nun bei der Nachbereitung in den Sinn?
Tipp: Audio-Aufnahmen von Arzt-Patienten-Gesprächen
Im Hinblick auf die Nachbereitung kann es manchmal sogar nützlich sein, den Arzt oder die Ärztin zu bitten, ob Sie das Gespräch aufnehmen können. Das macht zum Beispiel Sinn, wenn Sie wegen starker innerer Anspannung Mühe haben werden, sich auf das Gespräch voll zu konzentrieren.
Das Aufnehmen eines Gesprächs kann auch dann nützlich sein, wenn zu erwarten ist, dass die erhaltenen Informationen sehr belastend sein werden.
Das Aufnehmen des Gesprächs kann insbesondere nützlich sein, wenn die Gesprächsinhalte sehr belastend sein werden.
Und schliesslich kann ein Audiomitschnitt wertvoll sein, wenn Sie Drittpersonen, die Ihnen nahestehen, über das Gespräch sehr genau informieren möchten.
Erklären Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu Beginn des Gesprächs einfach Ihre Beweggründe. Starten Sie eine Aufnahme allerdings nur mit seinem oder ihrem ausdrücklichen Einverständnis.
Eine weniger weit gehende Alternative besteht darin, der Arzt oder die Ärztin zu bitten, am Ende der Konsultation das Gespräch zusammenzufassen – um nur diese Zusammenfassung aufzunehmen.
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