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Autsch! ⚠️ Stolperfallen, die Sie in Arztgesprächen meiden sollten

Fehler, die Sie in Arzt-Patienten-Gesprächen vermeiden können

In einem Arzt-Patienten-Gespräch tauschen sich alle Beteiligten in einer offenen und vertrauensvollen Atmosphäre aus, um zu einer effektiven Diagnose und Behandlung zu gelangen.


Soweit die Theorie. Erfahrungen sowohl von Patienten und Patientinnen wie von Ärzten und Ärztinnen zeigen jedoch, dass nicht immer alles nach Plan läuft. Patienten fühlen sich manchmal unverstanden, überrollt oder nicht miteinbezogen. Auch Ärzte fühlen sich brüskiert, wenn der Patient mit fertiger Diagnose und Therapiewunsch aus dem Internet kommt. 

 

03.11.2023 | Lesezeit: 4 Min.
Peter Korthals

Die oft unterschätze Rolle des Patienten im Gespräch

Viele Patienten und Patientinnen haben die – vielleicht manchmal unbewusste – Einstellung, dass nur der Arzt oder die Ärztin für ein gutes Arzt-Patienten-Gespräch und die daraus resultierende Diagnose und Behandlungsempfehlung verantwortlich ist.

Forschungen zu Shared Decision-making (geteilte Entscheidungsfindung) I zeigen jedoch: Entscheidungen, die ausschliesslich auf der Basis von ärztlicher Fachkenntniss getroffen werden, können unter Umständen an den Bedürfnissen der betroffenen Patienten und Patientinnen vorbei gehen.      

Die besten Entscheidungen werden getroffen, wenn sie wissenschaftlich fundiert sind (Fachkompetenz) und gleichzeitig das berücksichtigen, was Patienten oder Patientinnen über sich selbst wissen (Patientenkompetenz). (Siehe dazu auch den Artikel „Patientenkompezenz“)

Tasächlich belegen Studien II, dass diese Einbindung nicht nur die Patientenzufriedenheit steigert, sondern auch zur Einhaltung von Behandlungsempfehlungen und letztendlich zu besseren Behandlungsergebnissen beiträgt.

Aus diesem Grund kann man der Patientenschaft sehr wohl eine Mitverantwortung beim Behandlungserfolg einräumen. Unterlassen Patienten und Patientinnen es, Ihre Vorgeschichte zu erwähnen oder auch über besondere Lebensumstände zu sprechen, kann dies dazu führen, dass sie nicht die richtige Behandlung erhalten.
 

 

Warum ein Arzt-Patienten-Gespräch ohne Vorbereitung schnell zu unerwünschten Ergebnissen führen kannFür das Arzt-Patienten-Gespräch wartet die erste Stolperfalle schon bei der Vorbereitung. Patienten und Patientinnen, die sich im Vorfeld keine Gedanken machen, wie das Gespräch laufen soll, nehmen sich die Chance, Einfluss auf das Gespräch zu nehmen.  Sie laufen Gefahr, wichtige Fragen und Informationen zu vergessen, gerade wenn sie nervös oder angespannt sind – und das kann dem Arzt oder der Ärztin entscheidende Hinweise vorenthalten.

You cannot not communicate.
Paul Watzlawik

Die nächste Stolperfalle lauert auf der atmosphärischen Ebene. Wenn wir als Ratsuchende mit einer sehr kritischen und negativen Erwartungshaltung in das Gespräch gehen, sind wir voreingenommen. Dies macht einen offenen und auch kreativen Austausch zumeist schwierig.

Im Gespräch selbst gibt es dann auch zahlreiche Verhaltensmöglichkeiten, die ein gutes Ergebnis verhindern können. Es ist kontraproduktiv, wenn wir als Patienten und Patientinnen nicht richtig zuhören oder unser Gegenüber ständig unterbrechen. Gut zuhören heisst aber auch, mit den Gedanken ganz beim Gesprächspartner zu sein, wenn dieser redet - und nicht schon im eigenen Kopf eine Antwort oder nächste Frage zu formulieren! Auch die Strategie, gar nichts zu sagen und nur passiv zu bleiben, fördert das Gespräch nicht. Und das Gegenteil davon, ein zu energisches Sich-einbringen, zum Beispiel durch Drohen und Anklagen, zerstört jede gute Atmosphäre.

 

Vorsicht mit Dr. Google!Ein Verhalten, das bei Ärzten und Ärztinnen besonders negativ ankommt, ist, wenn Patienten und Patientinnen bereits mit einer fertigen Lösung in das Gespräch gehen. Dr. Google lässt hier grüssen. Es ist zwar gut, sich im Vorfeld zu informieren. Medizinische Laien können aber selbst durch ausführlichste Recherchen kein Medizinstudium wettmachen. . (Siehe dazu auch den Artikel „EverAsk versus Dr. Google“)

 

Wie eine effektive Vorbereitung Ihnen dabei hilft, sich optimal aufzustellen

Das A und O für gelungene Gesprächsführung ist eine gute Vorbereitung zu Ihren eigenen Themen. Ob Sie Ihre Gedanken mit Stift und Papier oder digital fixieren: Sie erfassen alle wichtigen Inhalte und sorgen dafür, dass Sie nichts vergessen. Insbesondere in schwierigen Gesprächssituationen, zum Beispiel wenn emotional belastende Themen zu besprechen sind, können Sie jederzeit auf ihre Notizen schauen, um nicht den roten Faden zu verlieren.

EverAsk ist dabei ein digitales Werkzeug, das Patienten und Patientinnen in der Vorbereitung sowie in der Durchführung und Nachbereitung von Arzt-Patienten-Gesprächen unterstützt. Es führt Anwender mit Hilfe von strukturierten Fragen zum sogenannten Spickzettel.      

Kleiner Tipp: Um den Arzt nicht zu irritieren („Warum schaut der Patient denn immer auf sein Handy?“), können Sie beim Arztbesuch aktiv ansprechen, dass Sie sich vorbereitet haben („Da dies für mich ein wichtiges Gespräch ist, habe ich mir einige Fragen notiert. Ich werde also immer wieder kurz auf meine Handy schauen, ob ich alles gefragt habe, was ich wissen wollte.“).

Im Gespräch selbst hilft EverAsk, indem es direkt unter den Fragen Platz für Notizen lässt – was hat Ihr Gegenüber zu diesem Thema gesagt? Durch das praktische Abhaken, ob Ihre Fragen alle beantwortet wurden, behalten Sie den Überblick und stellen sicher, dass alle Themen erörtert wurden. 
 

 

 

 

Sieben goldene Regeln für ein gutes Gespräch

1

Sammeln Sie ihre Fragen
Machen Sie sich im Vorfeld rechtzeitig Gedanken, was Sie fragen könnten, und nehmen Sie Ihre Fragen mit in das Gespräch.

2

Legen Sie ein Gesprächsziel fest
Dies bezieht sich vor allem auf eher komplexe und schwierige Sachverhalte. Ein differenziertes Ziel verhilft Ihnen zu klareren Fragen.

3

Denken Sie auch über persönliche Faktoren nach
Arbeiten Sie zum Beispiel im Schichtdienst, haben Sie Angst vor Spritzen? Oder wie denken Sie über lebensverlängernde Massnahmen?

4

Betrachten Sie den Arzt oder die Ärztin mit Wertschätzung
Ein respektvoller Umgang ist der Grundstein für ein gutes Gespräch. Hören Sie zu und geben Sie Ihrerseits dem Arzt oder der Ärztin alle Infos, die er oder sie wissen muss.

5

Seien Sie ein aktiver Gesprächspartner
Fragen Sie nach! Es hilft auch, wenn Sie in ihren eigenen Worten wiederholen, was Ihr Arzt oder Ihre Ärztin gesagt hat – um sicherzugehen, dass Sie alles richtig verstanden haben.

6

Überprüfen Sie, ob alles besprochen wurde
Kontrollieren Sie am besten schon während des Gesprächs, ob alles, was Sie wissen wollten, besprochen wurde.

7

Beteiligen Sie sich an der Entscheidungsfindung
Bringen Sie Ihre persönlichen Prämissen, Werte und Wünsche ein, um zu der für Sie persönlich optimalsten Behandlung zu kommen. 

 

Sources
Quellen

I  A patient in the clinic; a person in the world. Why shared decision making needs to center on the person rather than the medical encounter. Clayman, Marla L., Gulbrandsen, Pål, Morris, Megan A. Patient Education and Counseling, 2017, Volume 100, Issue 3

II  Shared Decision-making Lowers Medical Expenditures and the Effect Is Amplified in Racially-Ethnically Concordant Relationships; Brown, Timothy T. PhD; Hurley, Vanessa B. PhD, MPH; Rodriguez, Hector P. PhD, MPH; Lee, Jadyn; Gupta, Neel; Toolsie, Grace Markarian, Sione BA; Valenzuela, Sofia; Med Care (2023)

 

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